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Aufsichtsrat

Am 21.03.2007 haben mich die Kolleginnen und Kollegen auch als Arbeitnehmervertreterin in den Aufsichtsrat gewählt. Von Juni 2007 bis Juni 2012 bin ich Mitglied des Aufsichtsrates der GEWOBA. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich die gute Arbeit des Betriebsrates im Aufsichtsrat fortsetzen kann.

Im Dezember 2008 hat mich der DGB zum Aufsichtsrat des Monats ausgewählt:

Mit offenen Fragen Prozesse anstoßen

„Aufsichtsrätin des Monats“ im Dezember ist Maren Bullermann. Die 43-Jährige ist Aufsichtsratsmitglied beim Bremer Wohnungsunternehmen und Immobilien-Dienstleister GEWOBA AG. Das Unternehmen besitzt oder verwaltet mit seinen über 400 Beschäftigten rund 55 000 Wohnungen. Seit 2002 ist Bullermann Mitglied im Betriebsrat, seit 2006 dessen Vorsitzende und seit vergangenem Jahr Mitglied im Aufsichtsrat. Mitbestimmung auf allen Ebenen ist dem IG BAU-Mitglied besonders wichtig. Als Aufsichtsrätin will sie dazu beitragen, dass wichtige Themen aus der Arbeit des Betriebsrats in den Aufsichtsrat transportiert werden – auch wenn sie im Sinne des Betriebsverfassungsgesetzes nicht „mitbestimmungspflichtig“ sind. „Mit offenen Fragen Prozesse anstoßen“, das ist Bullermanns Ziel bei der Arbeit im Aufsichtsrat.

In unserem Fragebogen gewährt sie einen Einblick in ihre Tätigkeit.
1. Mit einem kurzen Satz beschrieben ist ein Aufsichtsrat…
ein demokratisches Gremium, das den Vorstand berät und ihn beaufsichtigt.

2. Der größte Vorteil am deutschen Mitbestimmungsmodell ist…
dass Vertreter der Beschäftigten direkte Informationen von der Unternehmensleitung erhalten und bei Entscheidungen insbesondere im Sinne der Kolleginnen und Kollegen Einfluss nehmen können.

3. Was war bisher Ihr größter Erfolg, den Sie gemeinsam im Aufsichtsichtsrat durchsetzen konnten? Mit dem Durchsetzen ist es nicht so weit her. Aber ich habe 2005 gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen gegen den Verkauf der GEWOBA an „Heuschrecken“ gekämpft, und nach allgemeinen politischen Bekenntnissen der Stadt Bremen gegen den Verkauf hat der Aufsichtsrat dieses Jahr mit ganz konkreten Beschlüssen Fakten geschaffen, die das Unternehmen stärken und für Heuschrecken unattraktiv machen.

4. …und was das größte Ärgernis im Laufe Ihrer Aufsichtsratstätigkeit?
Ein großes Ärgernis ist für mich immer wieder, wenn ich den Eindruck habe, dass nicht alle relevanten Diskussionen im Plenum des Aufsichtsrats geführt werden. Das ist nicht die erforderliche Transparenz und ergebnisoffene Diskussion, die ich mir vorstelle.

5. Mit Blick auf Europa und die Globalisierung: Muss sich die Arbeit der Aufsichtsräte noch weiter internationalisieren?
Bei uns, in einem überwiegend kommunalen Wohnungsunternehmen, spielt die Globalisierung zum Glück zurzeit eine sehr untergeordnete Rolle. Ich sehe aber in der Globalisierung eine große Herausforderung für alle Betriebsräte, Aufsichtsräte und die Gewerkschaften. Ein „globales“ Mitbestimmungsmodell als Antwort wäre eine schöne Vision.

6. Der Aufsichtsrat unterstützt gute und sozial verantwortungsvolle Unternehmensführung, indem…
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat immer wieder die Chance nutzen, den Vertretern der Anteilseigner die Unternehmensrealität, insbesondere im Hinblick auf die Arbeitsplätze der Kolleginnen und Kollegen, darzustellen. Die Vertreter der Anteilseigner betreten das Unternehmen vielleicht viermal im Jahr. Ich bin jeden Tag in der GEWOBA.

7. Von wem erfahren Sie den größten Respekt für Ihre Arbeit im Aufsichtsrat, von wem weniger?
Den größten Respekt erfahre ich von den Mitgliedern des Betriebsrates. Viele Themen des Aufsichtsrates betreffen auch den Betriebsrat, und die Betriebsratsmitglieder wissen, dass ich mit meiner Arbeit im Aufsichtsrat die Ziele des Betriebsrates weiter verfolge.

8. Wenn Ihr Unternehmen ein Auto wäre, welcher Teil wäre dann der Aufsichtsrat?
Der Aufsichtsrat wäre definitiv kein Bestandteil des Autos. Der Aufsichtsrat steht „außerhalb des Autos“. Er wird vom Fahrer (dem Vorstand) über alle Zahlen (gefahrene Kilometer, Verbrauch und Ergebnis) informiert und berät den Fahrer bei der Festlegung der Fahrten und Richtungen für die nächsten Jahre und nimmt damit positiven Einfluss.

9. Das Wort, das in Vorbesprechungen der Arbeitnehmervertreter vor Aufsichtsratssitzungen am häufigsten fällt, ist…
„Vorstand“.

10. Schätzen Sie das Gewicht der Unterlagen, die Sie jedes Jahr für die Aufsichtsratstätigkeit durchgehen müssen.

Das sind so rund sechs Kilo. Und ich bin sehr froh, dass wir uns im Betriebsrat und im Wirtschaftsausschuss mit Unterstützung einer Beraterin von der Hans-Böckler-Stiftung vorbereiten. An dem Ziel, auf Augenhöhe mit der Unternehmensleitung zu kommen, arbeiten wir jeden Tag wieder

Für die Arbeit im Aufsichtsrat erhalte ich eine Vergütung und Sitzungsgelder von denen ich den ordnungsgemäßen Anteil an die Hans-Böckler-Stiftung spende. Die Höhe der Vergütung und der Sitzungsgelder wird im jeweiligen Geschäftsbericht der GEWOBA veröffentlich.


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